Praxis für Sprachtherapie und Logopädie

Stefanie Fleckhaus

Diplom-Sprachheilpädagogin

6. März – „Europäischer Tag der Logopädie“.

Heute ist der „Europäische Tag der Logopädie“. In diesem Jahr geht es um die optimale logopädische Versorgung im multiprofessionellen Team.

 

 

„Gesundheit und  Lebensqualität durch Teamarbeit – Möglichkeiten der Logopädie kennen und nutzen!“ Unter diesem Motto informieren auch die Berufsverbände in vielen Ländern Europas am 6. März 2024, dem Europäischen Tag der Logopädie, über die Chancen und Möglichkeiten, die logopädische Diagnostik und Therapie für viele Menschen und die Gesellschaft als Ganzes bieten.

 

Dabei sind Logopädinnen und Logopäden stets darauf bedacht, im Sinne ihrer Patientinnen und Patienten eng mit anderen Professionen aus den Bereichen Medizin, Pflege, Therapie und Pädagogik sowie mit Familienmitgliedern und weiteren Betreuungspersonen zusammenzuarbeiteten. Denn nur durch die enge und kontinuierliche Verzahnung unterschiedlicher Kompetenzen aller an der Versorgung oder Betreuung der Patientinnen und Patienten Beteiligten ist eine optimale Versorgung möglich. Auch innerhalb einer Institution wie zum Beispiel unserer Praxis legen wir viel Wert darauf, uns auch in unseren Teamsitzungen über die bestmögliche Behandlung unserer Patientinnen und Patienten auszutauschen. Auf unseren Hausbesuchen ist uns die Einbindung der Angehörigen und der Pflegekräfte wichtig, damit auch in unserer Abwesenheit im Sinne der Betroffenen gehandelt werden kann.  Schließlich sind es die Angehörigen und die Pflegefachkräfte, die besonders nah mit den Patientinnen und Patienten arbeiten und die meiste Zeit mit ihnen verbringen. Sie verfügen über sehr viele wertvolle und aktuelle Informationen, die beispielsweise bei mit Trachealkanülen Versorgten das Sekretmanagement oder die Trachealkanülen-Versorgung betreffen und damit für die logopädische Behandlung von Schluck- und Sprach- bzw. Kommunikationsstörungen wichtig sind.

 

Ein weiteres Beispiel zeigt, dass die Logopädie nicht nur im klinischen Kontext bzw. mit Berufsgruppen aus dem Gesundheitsbereich zusammenarbeitet, sondern auch und intensiv mit Eltern und mit Fachkräften aus dem Bildungsbereich. So werden die Diagnostik und Therapie von Kindern mit Sprachentwicklungs- oder Sprechstörungen nicht nur mit den behandelnden Kinderärztinnen und Kinderärzten sowie mit ggf. beteiligten anderen therapeutischen Disziplinen wie Ergo- oder Physiotherapie, sondern auch eng mit den Eltern und den pädagogischen Fachkräften in den Bildungseinrichtungen abgesprochen und abgestimmt. Dies ist vor allem deshalb wichtig, weil die Eltern ihr Kind auch im häuslichen Umfeld unterstützen können und sie zudem, ebenso wie die Kita-Mitarbeiterin oder der Grundschullehrer, über wichtige Hintergrundinformationen verfügen, die für die logopädische Diagnostik und Behandlung relevant sind.

 

Ob in der logopädischen Praxis, in Kliniken, Einrichtungen der Altenpflege, Rehazentren, sprachpädagogischen Beratungsstellen oder in Kindergärten und Grundschulen: Die Zusammenarbeit und der enge Austausch der Logopädinnen und Logopäden mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus anderen Berufsgruppen ist stets geprägt von gegenseitigem Respekt, von der Anerkennung unterschiedlicher Kompetenzen und vor allem von dem Wunsch, Betroffenen die bestmögliche Behandlung und Begleitung zu bieten.

 

Wir hoffen, dass der europäische Tag der Logopädie diesen Beruf so stark in den Fokus zahlreicher Menschen rückt, dass sich viele junge Leute, die nach ihrem Schulabschluss noch nicht wissen, in welche Richtung sie sich orientieren sollen, für diesen Beruf entscheiden. Der Fachkräftemangel darf nicht dazu führen, dass wir in Deutschland auf eine massive Unterversorgung zusteuern und der so extrem wichtige Austausch untereinander dem Zeitmangel zum Opfer fällt. Daher kämpfen wir weiter und geben nicht auf, bis alle Betroffenen bestmöglich versorgt sind.